Die Natur weiß normalerweise ziemlich genau, was sie tut. Im Rahmen der Evolution sorgt sie dafür, dass gute Konzepte sich durchsetzen und weniger gute Konzepte aussterben. Bei den Zähnen scheint da etwas schief gegangen zu sein. Aber zum Glück gibt es Zahnpasta.
Zähne
Die Idee hinter dem Zahn ist genial. Reißzähne an den Ecken, Schneidezähne vorne und Mahlzähne hinten im Maul helfen dem Tier beim Schlagen, Zerreißen und Zermalmen des Beutetiers. Je nach bevorzugter Nahrung sind die Zähne entsprechend ausgebildet. Sie sind hart genug, um auch feste Nahrung bis hin zum Knochen, zu zerkleinern und scharf genug, um Teile aus einem größeren Stück Nahrung zu beißen. Soweit so wunderbar, aber irgendwie ist das Konzept Zahn noch nicht vollständig ausgereift. Der Zahn hat sich das denkbar schlechteste Umfeld für sein Wachstum ausgesucht. Warm und feucht ist in einigen Situationen durchaus zu bevorzugen. Eine davon ist die Petrischale, in der man Bakterien züchten möchte. Dass die Zähne mitten in einer Körperhöhle wachsen in der es warm und feucht ist, ist zumindest unglücklich gelaufen.
Alter
Es soll ja Menschen geben, die nach der Kontrolle beim Zahnarzt mit einem Lächeln aus dem Behandlungszimmer kommen. Handelt es sich nicht um Masochisten, die die Wurzelbehandlung genossen haben, dann sind das evtl. Zeitgenossen, die das Glück haben, keine Zahnprobleme zu bekommen. Der überwiegende Großteil der Mitmenschen hat aber doch da und dort einen guten Grund für den Zahnarzt zu bohren. Nicht umsonst lebt eine ganze Industrie sehr gut von Zahnarzt-Ausstattungen und Zahnersatz. Es sieht so aus, als wären unsere Zähne nicht wirklich dafür gedacht gewesen, mehr als 40 Jahre ihren Dienst zu tun. Wir werden heute, dank der modernen Medizin, wesentlich älter, als die Menschen, die bei der Evolution der Zähne eine Vorreiterrolle hatten. Und weil Menschen mit schlechten Zähnen heute auch nicht verhungern und damit nach und nach aussterben, sondern mit den Dritten ein glückliches und langes Leben mit vielen Nachkommen haben, werden auch schlechte Zähne immer wieder vererbt.
Hungrige Elefanten
Ein gutes Beispiel für die konzeptionellen Schwächen von Zähnen, sind Elefanten. Die Backenzähne, mit denen nicht nur Gras, sondern komplette kleine Wälder zu einem homogenen Nahrungsbrei verarbeitet werden, wachsen immer wieder nach. Nachdem der sechste Backenzahn aber komplett aufgerieben ist, versiegt die Zahnquelle. Der altersschwache Elefant muss ab dem Zeitpunkt auf pürierte Nahrung umsteigen, oder von seinen Reserven zehren. Fallen die letzten Zähne aus, verhungert der Dickhäuter in der Natur. Mechanische Belastung ist bei menschlichen Zähnen nur in seltenen Fällen ein Problem. Wir essen wenig faserreiche Lebensmittel und kochen das meiste weich, bevor wir es konsumieren. Das schont auch die Zähne. Gleichzeitig nehmen wir sehr viel Zucker und Kohlenhydrate zu uns. Das schmeckt nicht nur uns, sondern auch den Bakterien, die in unserer Mundhöhle leben. Den Zähnen schmecken die Ausscheidungen der Bakterien nicht. Sie greifen den Zahnschmelz an und ermöglichen damit Karies.
Karies
Karies ist ein Wort, das weit weniger bedrohlich klingt, als Zahnfäule. Dabei hat man allen Grund dafür, sich vor den Folgen der Karies zu fürchten. Es beginnt damit, dass die Säuren, die die Bakterien im Mund produzieren, den Zahn demineralisieren. Es entstehen helle Flecken an den Zähnen, die vorerst keine Probleme machen. Später entsteht dann ein Loch. Spätetens jetzt wird klar, dass etwas nicht stimmt. Behandelt man das Problem nicht, vergrößert sich das Loch nach und nach und zerstört Zahnsubstanz. Irgendwann dringen die Bakterien dann bis zur Zahnwurzel vor und sorgen für eine Entzündung. Zahnschmerzen und oft eine Wurzelbehandlung sind die nächsten Schritte. Um Karies vorzubeugen, gibt es drei Bereiche, denen Du Dich widmen solltest. Die Ernährung, die Zahnpflege und die Kontrolle beim Zahnarzt spielen hier entscheidende Rollen. Die Rolle der Ernährung ist schnell erklärt. Zu viel Zucker, der lange an den Zähnen haftet, fördert Karies. Bonbons, gesüßte Getränke und andere Zuckerbomben sollte man vermeiden. Da das nicht immer geht, spielt die Zahnpflege auch eine wichtige Rolle.
Zahnpflege
Zahnpflege beginnt jeden Morgen mit dem Zähneputzen. Dazu braucht man eine Zahnbürste und Zahnpasta. Außerdem sollten Zahnseide, oder Dentalbürsten zur Grundausstattung jedes Badezimmerschrankes gehören. Bei Zahnseide und Dentalbürsten kann man kaum etwas falsch machen. Dafür gibt es ein großes Fehlerpotential bei Zahnbürste und Zahnpasta. Die Bürste darf nicht zu hart sein. Die Zähne sollen sanft gereinigt und nicht gebürstet werden. Zwar gibt es natürlich auch Bedarf einer mechanischen Reinigung, den Part übernimmt aber auch die Zahnpasta. Wer richtig putzt, arbeitet mit den Borsten von den Zahntaschen, also den Bereichen, in denen der Zahn im Zahnfleisch steckt und von diesem verdeckt wird, in Richtung Zahnoberseite. Ziel ist es, mit den Borsten etwaige Speisereste aus diesen Zahntaschen zu holen. Die Zahnpasta wirkt wie eine Polierpaste und sorgt durch ihre grobe Struktur für eine schonende Zahnreinigung. Wer umweltbewusst ist, vermeidet Zahnpasta mit Plastikpartikel. Hier kann man Zahnpasta bestellen, die man bedenkenlos einsetzen kann.
Fluorid
Zahnpasta sollte nicht überdosiert werden. Für Kinder gibt es spezielle Zahnpasten. Die unterscheiden sich nicht nur durch den Geschmack von den Produkten für Erwachsene, sondern enthalten auch weniger Fluorid. In vielen Zahnpasten ist Fluorid enthalten. Der Grund dafür ist die Eigenschaft, den Zahnschmelz zu härten. Gleichzeitig ist Fluorid aber alles andere als unbedenklich. Dosiert man es zu hoch, kann es schwere gesundheitliche Folgen haben. Daher ist auch der Fluorid-Gehalt in den Kinderzahnpasten wesentlich geringer und angepasst an das geringere Körpergewicht der Kinder. Die potenzielle Gefahr, die Fluorid bedeutet, ist für viele Menschen ein Grund, fluoridfreie Zahnpasta zu verwenden. Auch hier gibt es ausgezeichnete Produkte.
Zahnarzt
Die dritte Säule, auf der gesunde Zähne ruhen, ist der Zahnarzt. Ein regelmäßiger Besuch, mindestens zweimal pro Jahr, ermöglicht eine effiziente Früherkennung von Problemen. Je früher Karies erkannt wird, umso weniger Schaden richtet es an. Der Zahnarzt muss die befallenen Teile des Zahns entfernen und mit einer Füllung das Loch verschließen. Je mehr Zahnsubstanz entfernt werden muss, umso instabiler wird der Zahn. Das Risiko, dass später ein Teil abbricht, steigt damit deutlich. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, Füllungen rasch reparieren zu lassen, wenn ein Teil ausbricht. Achtet man auf seine Zähne, dann hat man gute Chancen, auch im hohen Alter noch ohne Prothese auszukommen.