Das Schlagwort papierloses Büro ist schon etwas in die Jahre gekommen. Die Zeiten, in denen man am Schreibtisch kurz hinter zwei Aktenstapel die Augen etwas ausruhen konnte, sind auch schon lange vorbei. Stattdessen bietet der zeitgemäße Flachbildschirm einen viel besseren Sichtschutz für den kurzen Büroschlaf. Braucht man also überhaupt noch Papier, oder anders gefragt: Braucht man einen Drucker?
Hewlett Packard
Im Jahr 2022 erzielte der Technologiekonzern HP einen Umsatz von 63 Milliarden US-Dollar. 44 Milliarden setzte der Konzern mit seiner PC-Sparte um. Die restlichen 19 Milliarden entfallen auf den Bereich Printing. Etwa 91 Millionen Drucker werden jedes Jahr verkauft. Hewlett Packard hat an diesem Markt einen Anteil von 37 Prozent und liegt damit auf Platz 1. Auf dem zweiten Platz findet sich Canon mit immerhin noch 20,8 Prozent. Auf Platz drei folgt Epson und den vierten Rang belegt Brother. Es gibt also auch im 21. Jahrhundert immer noch einen großen Markt für Drucker und Multifunktionsgeräte. Auch wenn die Verkaufszahlen insgesamt leicht rückläufig sind, ist der Handel mit Drucker und Verbrauchsmaterialien nach wie vor ein interessantes Tätigkeitsfeld. Druckerpatronen von HP gibt es schon lange nicht nur als Original vom Hersteller. Man erhält sie in vergleichbarer Qualität zu einem günstigeren Preis als Nachbau. Zwar macht eine ständig steigende Anzahl an Druckertypen es anspruchsvoll, für jeden Drucker den passenden Toner, oder die passende Farbpatrone anzubieten, aber trotz allem lohnt sich das Geschäft.
MFP statt nur P
Drucker müssen nicht teuer sein. Man bekommt sie für weit unter 100 Euro. Außerdem sind moderne Geräte dank der Möglichkeit, sie mit dem kabellosen Netzwerk zu verbinden, standortunabhängig. Sie müssen nicht neben dem PC stehen, sondern können irgendwo in der Wohnung positioniert werden. Man braucht auch keinen PC, oder Notebook mehr, um Dokumente zu drucken. Stattdessen kann man direkt vom Smartphone, oder von einem USB-Stick ausdrucken. Dazu kommt, dass es heute sehr günstige Multifunktionsgeräte gibt. Man bezeichnet Drucker, die in der Lage sind, zu drucken, zu scannen und zu kopieren als MFP. MFP steht für Multifunction Printer und beschreibt, dass das Gerät nicht nur drucken kann. Damit ist es möglich Dokumente zu drucken, einzuscannen, oder sie zu kopieren. Aber braucht man diese Funktionen heute in einem Büro, oder daheim?
E-Billing
Vor einigen Jahren bestand ein Großteil der Briefpost aus Rechnungen. Unternehmen, wie beispielsweise Mobilfunkanbieter, erstellten die monatlichen Rechnungen, druckten sie aus und verschickten sie mit der Post an die Kunden. Heute ist die elektronische Rechnungslegung problemlos möglich. Die Gesetze wurden dafür angepasst und fast jeder Mensch ist heute in der Lage Rechnungen per E-Mail zu empfangen. Diese Entwicklung sorgt sicherlich für laufende Umsatzeinbußen bei den Druckerherstellern. Aber nicht jeder Kunde ist auch in der Lage, eine elektronische Rechnung zu verarbeiten. Andere akzeptieren E-Billing grundsätzlich nicht. Also muss ein Unternehmen auch weiterhin in der Lage sein, Rechnungen auszudrucken. Außerdem besteht in der Logistik immer wieder Bedarf an Papier. Moderne Kommissioniermethoden kommen zwar ohne Papier aus, aber kleinere Unternehmen arbeiten immer noch mit dem klassischen Lieferschein, oder sogar einem eigenen Kommissionierbeleg. Anhand des Ausdrucks wird die Ware vorbereitet. Große Speditionen und Paketdienste erfassen die Unterschrift des Kunden elektronisch, aber kleinere Lieferdienste und Unternehmen, die selbst Ware zustellen, oder aushändigen, lassen den Erhalt auf Papier bestätigen. Papier, das später eingescannt und archiviert wird.
Drucker daheim
Im Unternehmen braucht man also einen Drucker und Scanner. Zwar kommen die Geräte, je nach Arbeitspraxis, nicht jeden Tag zum Einsatz, aber der Bedarf besteht auf jeden Fall. Daheim sieht das etwas anders aus. Man kommt in den meisten Fällen sehr gut ohne einen eigenen Drucker daheim aus. Allerdings bietet das Multifunktionsgerät in den eigenen vier Wänden auch klare Vorteile. So ist es problemlos möglich, beispielsweise Dokumente einzuscannen. Eine elektronische Kopie des Reisepasses und verschiedener Urkunden schafft Sicherheit. Will man sich beispielsweise bewerben, können mit einem Scanner Zeugnisse und Ausbildungsbestätigungen eingescannt werden. Andere Anwendungsbereiche für einen Drucker daheim sind medizinische Befunde. Zwar werden die meisten Befunde heute elektronisch direkt an den überweisenden Arzt übermittelt, wechselt man später einmal den Arzt, ist es aber ein Vorteil, wenn alle Unterlagen auch als Ausdruck aufliegen. Auch Eintrittskarten müssen bei vielen Veranstaltungen als Ausdruck am Eingang vorgelegt werden. Hat man keinen Drucker, stellt das ein Problem dar.
Digitale Signatur
Heute ist es technisch möglich, ein Dokument elektronisch zu signieren. Bei diesem Vorgang wird einerseits eine elektronische Signatur an das Dokument angehängt und andererseits eine Kontrollsumme erstellt, die aus dem Inhalt der Datei errechnet werden kann. Über die Signatur kann man die Identität des Ausstellers der Signatur feststellen. Die Kontrollsumme stellt sicher, dass das Dokument nach der Signatur nicht mehr verändert wurde. Hat man selbst keine Möglichkeit Dokumente elektronisch zu signieren, ist es immer noch die einfachste Variante, das Formular, oder den Vertrag auszudrucken, zu unterschreiben und wieder einzuscannen. So lassen sich rechtsverbindliche Geschäfte problemlos auch ohne umfangreiches technisches Know-how bewerkstelligen.
Kleines Geld
Moderne Drucker kosten nicht viel und brauchen wenig Platz. Sie müssen lediglich an das Stromnetz angeschlossen und mit dem WLAN verbunden werden. Schon können alle Funktionen genutzt werden. Auch der Betrieb des Druckers ist nicht sehr kostenintensiv. Er kann vom Stromnetz getrennt werden, wenn man ihn nicht braucht und verursacht keine Standby-Kosten. Auch das Verbrauchsmaterial, wie Toner, kann man günstig beziehen. Bei dem Angebot hier beträgt der Preis pro Seite etwa 0,5 Cent. Der Preis ist natürlich abhängig davon, wie viel Toner pro Seite verwendet werden muss, wie viel also bedruckt werden muss. Berechnet wird die angegebene Seitendruckleistung anhand einer durchschnittlichen Textseite. Insgesamt spricht also viel dafür, einen Drucker zu besitzen. Dokumente und Verträge können eingescannt und elektronisch verschickt werden. Auch Eintrittskarten, Bahn- und Flugtickets und andere Belege können gedruckt und abgelegt werden. Unabhängig davon, ob der Smartphone-Akku voll ist und das Smartphone funktioniert, kann man so Veranstaltungen besuchen und Verkehrsmittel nutzen.
