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Blackout Gefahr, oder nicht?
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Blackout Gefahr, oder nicht?

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Blackout Gefahr oder nicht? auf gadgetzone.de

Licht, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte und natürlich unsere Smartphones. Nichts davon läuft ohne Strom. Ein Glück, dass wir uns darauf verlassen können, dass er jederzeit aus der Steckdose kommt. Aber können wir das wirklich? Ist ein Blackout eine realistische Gefahr, oder Spinnerei einiger Verschwörungstheoretiker?

Wechselstrom

Um die Gefahr eines Blackouts richtig einzuschätzen, muss man unser Stromnetz verstehen. Das Rückrat bildet das Hochspannungsnetz. Um möglichst wenig Verluste bei der Übertragung des Stroms zu haben, wird er auf 110 kV, oder sogar 380 kV erhöht, bevor er über die Freileitungen verteilt wird. Zum Einsatz kommt Wechselstrom. Anders, als etwa eine Batterie, oder ein Solarpanel, bei dem der Strom konstant von einem zum anderen Pol läuft, wenn sie verbunden werden, wird die Flussrichtung beim Wechselstrom ständig geändert. Der Strom ändert in einer bestimmten Frequenz seine Richtung. In Europa sind das 50 Hertz. Fünfzigmal pro Sekunde beschreibt die Spannung eine Sinuskurve, in der der Strom zuerst in die eine, dann in die andere Richtung läuft. Zusammen macht das 100 Richtungswechsel in der Sekunde. Elektrogeräte, Generatoren und Kraftwerke arbeiten mit 50 Hz und reagieren teilweise empfindlich auf Schwankungen der Frequenz. Allerdings schwankt die Frequenz laufend.

Stromfrequenz

Die Frequenz im europäischen Stromnetz schwankt, weil auf der einen Seite Verbraucher und der anderen Seite Stromquellen laufend unterschiedliche Strommengen verbrauchen, oder erzeugen. Zwischen den Ländern erfolgt laufend ein Austausch des Stroms. Dadurch hängt das europäische Stromnetz weitgehend zusammen. Ist ein windiger Tag, dann produzieren die Windparks hohe Strommengen. Bei viel Sonne leisten die Solarkraftwerke mehr, als bei Regenwetter. Auch das Verhalten der Verbraucher ist entscheidend für das Gleichgewicht. Laden alle Menschen ihre Elektroautos, dann bedeutet das viel Verbrauch. Zu viel Strom steigert die Frequenz und zu wenig Strom senkt sie. Um die Frequenz im Stromnetz konstant zwischen 49,8 und 50,2 Hertz zu halten, gibt es ein umfangreiches Strommanagement. Konkret wird auf zu hohen, oder zu niedrigen Verbrauch durch das Abschalten von Verbrauchern, oder von Kraftwerken reagiert. Sinkt die Frequenz, weil zu viel Strom verbraucht wird, dann schalten die Strommanager Dörfer, Städte, Landkreise oder noch größere Gebiete einfach ab. Bevor es so weit kommt, gibt es aber noch mehrere Reserven, die zugeschaltet werden können, um die Frequenz wieder in den Sollbereich zu heben.

Strommanagement

Auch Lieferanten werden einfach vom Netz genommen, wenn die Frequenz steigt. Erst wenn die Netzfrequenz zu stark sinkt, wird es abgeschaltet. Ein Prozess, der einen Blackout auslösen kann. Durch die Verbindung der Netze in den Ländern kommt es auch in Nachbarländern zu Folgeproblemen. Ist erst einmal ein Blackout passiert, dann gibt es unangenehme Folgen. Es ist nicht einfach, Kraftwerke wieder ans Netz zu nehmen. Das muss koordiniert und in einer bestimmten Reihenfolge passieren. Auch lässt sich nicht jedes Kraftwerk einfach ohne Stromversorgung in Betrieb nehmen. Während des Blackouts kann manches Kraftwerk also nicht selbstständig wieder starten. Das ist das eine Problem. Schwieriger sind die Folgen nach dem Blackout. Fällt die Stromversorgung für längere Zeit aus, werden früher oder später Computersysteme abgeschaltet, die nicht dafür konzipiert wurden. Kaum ein Computersystem arbeitet ohne die Anbindung an andere Systeme. Fährt beispielsweise der Supermarktbetreiber seine Systeme hoch, dann versucht das System die Systeme der Lieferanten zu erreichen. Sind diese offline, bildet sich eine lange Warteschlange. Sobald der Lieferant wieder erreichbar ist, wird sein Bestellsystem mit Anfragen geflutet. Läuft noch nicht alles korrekt, kann das Folgeprobleme verursachen.

Stromausfall

Ein Blackout ist im Prinzip nicht viel mehr, als ein Stromausfall. Er unterscheidet sich dadurch, dass er länger andauert und überregional ist. Gegen kurze regionale Stromausfälle, oder sogar gezielte Abschaltungen durch das Strommanagement in der eigenen Stadt kann man sich kaum schützen. Auch ein Stromausfall in den eigenen vier Wänden, oder im Büro lässt sich kaum verhindern. Zwar sind Unternehmen durch die DGUV Vorschrift 3 verpflichtet, sämtliche Elektroinstallationen und Elektrogeräte regelmäßig überprüfen zu lassen, aber trotzdem kann es zu Defekten an Geräten kommen. Im Büro sollte das, dank regelmäßiger Wartung, unwahrscheinlich sein, aber daheim kann es leicht passieren, dass ein Haushaltsgerät einen Kurzschluss auslöst. Schon fällt die Sicherung und man sitzt in der Dunkelheit. Solche Stromausfälle passieren relativ häufig, haben aber kaum Auswirkungen. Beim Blackout fällt auch die Kommunikation aus, was es schwierig macht, Informationen zu verteilen. Man erreicht seine Kinder nicht mehr und kann sich mit Familienmitgliedern nicht absprechen. Einkaufen ist unmöglich und im schlimmsten Fall funktioniert auch die Wasserversorgung und die Kanalisation nicht mehr.

Reale Gefahr, oder Panikmache

Ein Blackout ist also wahrscheinlicher, als man denkt. Im europäischen Stromnetz gibt es einige Entwicklungen, die zusätzliche Probleme darstellen. Grundlastfähige Kraftwerke gehen nacheinander vom Netz. Solche Kraftwerke, wie beispielsweise Kernkraftwerke, liefern konstant Strom. Stattdessen steigt die Anzahl erneuerbarer Energiequellen. Wind und Sonne sind allerdings starken Schwankungen unterworfen. Genauso sieht es mit dem Verbrauch aus. Durch die immer weiter verbreitete Elektromobilität und den Bedarf des Ladens der Elektrofahrzeuge steigt der Verbrauch massiv an. Laden alle Ihr Fahrzeug über Nacht, dann entstehen Spitzen, die das System an seine Grenzen bringen können.

Vorbereitung ist Alles

Insgesamt erscheint es daher sinnvoll, sich auf einen möglichen Blackout vorzubereiten. Kurze Überlegungen dazu, woher man Trinkwasser beziehen kann und was man essen könnte, sind ein erster Schritt. Die Anlage eines kleinen Vorrats macht nicht viel Aufwand, schafft aber einen Puffer. Wichtig ist außerdem, für die Familienmitglieder einen Notfallplan zu erstellen. Da davon auszugehen ist, dass auch Mobilfunk nach weniger als einer Stunde ohne Strom nicht mehr funktioniert, muss jeder wissen, wie er sich zu verhalten hat. Speziell Kinder müssen informiert werden. Gut vorbereitet, stellt ein Blackout keine große Gefahr dar.

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